Niigata sieht sich als eine DER Städte für Manga/Animezeichnerinnen und -zeichner. Um das der ganzen Welt zu zeigen, gibt es nicht nur eine Animeakademie, sondern auch ein Animemuseum. Und das haben wir uns mal angeschaut.Beiheimatet im Erdgeschoss eines Einkaufszentrums (zwischen Cosplayshop und Arcadegames) liegt dieser ganz besondere Schatz japanischer Kultur. Für 400 Yen erhielten wir Einlass und fanden uns wieder in einem großen Raum mit überraschend weißen Wänden. Verschiedenste Stangen, Holzelemente und schlichte Wände wurden als halbhohe, teiltransparente Raumtrenner eingezogen, große und kleine Displays sind in die Wände eingelassen, einige Exponate stehen in Vitrinen. Für japanische Verhältnisse ist das Museum von ausgesprochener Schlichtheit.
Die wenigen englischen Texte lassen sich über erwähnte Displays abrufen und beschreiben jeweils das Leben und Werk eines Mangakünstlers aus Niigata. Es versteht sich von selbst, dass wir keines der Werke kannten, aber wir sind beide auch nicht besonders bewandert auf dem Feld.
Das Museum erklärt im wesentlichen den Schritt von der Idee zum fertigen Anime: Welche Zeichentechniken werden benutzt, wie wird das Bild digitalisiert, wie koloriert, wie werden die Bilder schließlich zusammengesetzt, … . Interessant war dabei vor allem, dass auch hier verschiedene Kameraperspektiven eine Rolle spielen und jemand Regie führt. Der Laie denkt das oft nicht mit, aber es macht Sinn: Natürlich ist es auch bei einem Animationsfilm wichtig aus welcher Perspektive man das Geschehen sieht.
Das Museum ist sehr interaktiv angelegt, man kann probieren, auf großen Tafeln Dinge verschieben, kleine Spiele spielen – wenn man japanisch kann. Meine Beschreibung ist hier deshalb so vage, weil ich das nicht kann. Vieles hat sich mir auch nur sehr ungefähr erschlossen, manches gar nicht.
Großen Spaß hatten wir bei einem Videospiel, bei dem man selbst in die Rolle einer Animefigur schlüpft und in einem auf eine Leinwand projizierten Spiel herumläuft und Blitzen wahlweise ausweicht, oder sie einfängt. Wann man was tun muss (und vor allem: Warum?), haben wir leider nicht herausgefunden.
Einen letzten Lacher hatten wir schließlich in einem nachgebauten Synchronierungsstudio bei dem wir den Text auf eine Szene eines Film aufsprechen konnten. Wir konnten nicht lesen was unser Text ist, haben also improvisiert und nur versucht einigermaßen die Lippenbewegungen zu treffen.
Fazit: Schickes, kleines Museum. Japanischkenntnisse schwer von Vorteil.
Noch mehr lustige Details des Tages findet ihr wie immer in Lisas Tagebuch:
Weitere Eindrücke des Tages:
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Lisa,du hast die Schnelllaufhaltung immer noch drauf
Bisher sehr vernachlässigt, lerne ich jetzt dank eurer Fernreise auch Japan etwas näher kennen. Die Lage von Tokio auf der Insel konnte ich ja so halbwegs noch abschätzen, aber jetzt nimmt es klare Formen an.
Eine Reise nach Japan kann ich mir aber sparen. Dank eurer Beschreibung ist es als wäre ich der dritte Reisende an eurer Seite.